#1

Tomatenanbau

in Nachtschattengewächse 13.06.2013 11:14
von junior3xx • 110 Beiträge

Tomatenanbau

Eigentlich wachsen sie wie Unkraut. Alles was Tomaten brauchen, ist Wärme, Wasser, etwas Dünger ab und zu wäre auch nicht schlecht. Für die Wärme sorgt Mutter Natur (nach dem langen, kalten Frühjahr haben wir bei ihr etwas gut). Für Wasser und Dünger sind wir Gärtner zuständig. Wer große Früchte, die nach etwas schmecken, ernten möchte, sollte die Pflanzen hin und wieder frisieren: dem Stängel Halt geben und die aus den Achseln sprießenden Triebe ausbrechen. die meisten Sorten sind von Haus aus ertragreich.
Wenn man sich dann noch gesunde, kompakte Setzlinge in den Garten oder auf den Balkon holt, kann nichts mehr schiefgehen. Tomaten bilden schnell und viele Wurzeln. Die brauchen sie auch. Denn Stängel, Blätter und Früchte wollen versorgt werden.
Um die Pflanzen vor dem Krautfäule-Pilz zu schützen, der in verregneten, kalten Jahren den Tomaten bereits Ende Juni den Garaus macht, gehen immer mehr Gärtner dazu über, die Südländer in größeren Töpfen zu ziehen. Diese stellen sie unter einen Dachvorsprung an die warme Hauswand, unter die Pergola oder einen anderen vor Regen geschützten Ort.

Gut eingetopft: Tomaten auf Terrasse und Balkon ziehen

Große Töpfe bieten den Wurzeln ausreichend Platz und verleihen den Pflanzen Stabilität. Einige Tonscherben auf den Boden gelegt, halten die Abzugslöcher offen. Lockere, torffreie Erde vermischt mit einigen Esslöffeln Hornspänen erleichtert das Anwachsen. Die Setzlinge bis zum ersten Blattpaar in der Erde versenken, bei veredelten Pflanzen bleibt die knubbelige Propfstelle an der Luft.

Halt geben

Damit die Pflanzen aufrecht wachsen, erhalten die Setzlinge eine Stütze, egal ob sie im Topf oder im Garten wachsen. Das kann ein stabiler Bambussstab sein, ein spiralförmiger Metallstab oder eine Schnur, die im Glashaus an einer Quer-strebe befestigt ist. Der junge Trieb wird um die Spirale oder Schnur gewickelt oder an dem Stab festgebunden.

Gründlich gießen

Vor allem in den Tagen nach dem Setzen dürfen die Pflanzen nie trocken stehen, bis sie angewurzelt sind. Das gilt für Tomaten im Topf auch weiterhin. Im Garten ausgepflanzte bilden mehr und tiefere Wurzeln, wenn sie nicht jeden Tag Wasser erhalten. Gründlich gegossen (5-10 Liter pro Pflanze) sickert das Nass tief ein und hält einige Tage vor.

Schutz vor Regen

Wenn ihre weichen Blätter längere Zeit nass sind, kränkeln Tomaten. Besonders die Krautfäule hat dann leichtes Spiel. Auf Balkon und Terrasse lassen sich die Pflanzen leicht vor Regen schützen. Im Garten sorgt ein kleiner, nach Süden offener Überstand für trockene Blätter. Beim Gießen gilt die Regel: Nur die Erde nicht die Pflanzen benetzen.

Ausgeizen und anbinden

Tomaten haben von Natur aus einen unbändigen Ausbreitungsdrang. Sie streben zügig nach oben, und aus jeder Blattachse sprießen neue Triebe. Alle 8-14 Tage bindet man den Zuwachs an der Stütze fest und bricht anschließend sämtliche Seitentriebe aus, um zu verhindern, dass sich die Pflanze verausgabt und die Früchte vernachlässigt. Die Wunden verheilen am schnellsten, wenn die noch klein sind (5-10 cm) und das Ausgeizen an einem sonnigen Tag geschieht.

Die Spitze kappen

Bei Tomaten sitzen 4-6, bei manchen Sorten bis zu 10 Blüten traubenartig zusammen. Hummeln haben sich auf ihre Bestäubung spezialisiert, indem sie durch Vibrieren ihrer Flugmuskeln den Pollen aus den Staubbeuteln heraus befördern. Auch der Wind trägt seinen Teil zur Bestäubung bei. Im Glashaus, wo kein Lüftchen weht, schütteln Gärtner die Pflanzen am Vormittag leicht durch, wenn der Griffel noch klebrig feucht ist und die Pollen haften bleiben.
Unter 12 °C und bei heiß trockener Witterung fallen die Blüten ab.
Die Pflanzen schieben unermüdlich Blütentrauben, mehr als sie Früchte ernähren können und mehr als in unseren Breiten ausreifen. Deshalb kappt man etwa Anfang August, wenn die Pflanzen 5-6 Blütenstände gebildet haben, den Trieb 3 Blätter oberhalb der letzten Fruchttraube.

Was Tomaten sonst noch mögen

Die ersten Tomaten reifen je nach Sorte und Witterung 6-8 Wochen nach dem Setzen.
Die jungen Pflanzen sollten erst in den Garten umziehen, wenn der Boden mindestens 15 °C warm ist. Bei 18 °C dauert das Anwurzeln zirka 1 Woche, bei 22 °C etwa 3 Tage.
Damit sie ausreichend Licht und Luft erhalten, benötigen die Tomaten- Setzlinge einen Abstand von mindestens 50 cm zueinander.
Als Starthilfe erhalten sie bis zu 1/2 Eimer voll Kompost (3-5 Liter) unter die Erde ins Pflanzloch gemischt plus etwa 5 Esslöffel voll Hornspäne.
Tomaten haben gerne warme und feuchte Füße. Eine Decke aus Brennnesseln, Beinwell, Ringelblumen, Grasschnitt oder anderem Grünzeug sorgt für beides. Sie unterdrückt zudem Wildkräuter und erschwert den Pilzsporen der Kraut- und Fruchtfäule mit vom Boden aufspritzendem Regenwasser auf die Blätter und den Stängel zu gelangen.
Die Pflanzen entwickeln sich am schnellsten bei einer Wohlfühl-Temperatur von 20-25 °C. Herrschen längere Zeit Temperaturen um 2 °C, erfrieren Tomaten bereits.

nach oben springen

Lokales Wetter


Besucher
0 Mitglieder und 3 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Ascent365
Forum Statistiken
Das Forum hat 72 Themen und 118 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: